Die besten MICE-Events sind intensiv, die Eindrücke vielfältig und spannend, da tut es gut, mal eine Auszeit zu nehmen. In München fällt das besonders leicht. Wir stellen sieben bekannte und weniger bekannte Münchner Momente vor, die sofort und ganz einfach von der Kongresshektik entspannen und gleichzeitig die volle Packung München liefern.
Die Weißwurst ist einer der berühmtesten kulinarischen Mythen der Landeshauptstadt – zu Recht. Wer nicht wenigstens einmal (am besten am späten Vormittag, muss aber nicht sein) eine Wurst mit Brezn und süßem Senf gegessen hat, hat etwas Wesentliches verpasst.
Gute Weißwürste bekommt man überall in München, sehr gute hingegen, die womöglich sogar in einer hauseigenen Wurstküche produziert wurden, sind sehr rar. Die vielleicht besten bekommt man beim „Wallner“, der Gaststätte des Großmarkts in Untersendling. Vom Marienplatz sind es mit der U-Bahn nur ein paar Stationen hierher. Aber Achtung, wie am Großmarkt geht’s hier früh los und dementsprechend früh ist auch wieder Schluss.
Gaststätte Großmarkthalle, Kochelseestraße 13. Montag bis Freitag 7 bis 16 Uhr, Samstag 7 bis13 Uhr.
München ist eine der wenigen Millionenstädte der Erde, durch die noch ein Wildfluss fließt, also ein nicht mit Schleusen schiffbar gemachter Strom. Seit 2011 sind die südlichen acht Kilometer, die die Isar durch das Stadtgebiet rauscht, sogar wieder naturnah gestaltet.
Am schönsten ist es am sogenannten Flaucher, dem Abschnitt etwas nördlich vom Tierpark, auf dem sich der Fluss zwischen mehreren großen Inseln mit hohen Bäumen und ausladenden Schotterstränden hindurchschlängelt.
Die U-Bahn braucht nur ca. zehn Minuten aus der Innenstadt zum Flaucher. Diese Fahrt lohnt sich.
Direkt neben dem Haus der Kunst schießt der Eisbach aus seinem unterirdischen Lauf und formt die berühmteste stehende Welle der Welt, ganz weit jenseits aller Meere, aber direkt an der Münchner Prinzregentenstraße. Hinstellen, gucken, staunen. Alohabedieehre!
Die Welle liegt genau zwischen dem Haus der Kunst in der Prinzregentenstraße 1 und dem Bayerischen Nationalmuseum in der Prinzregentenstraße 3. Vom Odeonsplatz sind es gut zehn Minuten Fußweg.
Die berühmteste Bar der Stadt vom berühmtesten Barmann der Republik. Mindestens. Mit der U-Bahn aus allen Richtungen leicht zu erreichen – und doch für viele schwer zu verstehen.
Die hohe Schule des stilvollen Angrantelns, die Charles Schumann und seine Kellner pflegen, wird von Unkundigen leicht als Unhöflichkeit missverstanden, ist aber bloß ein umsichtiger Trotteltest. Wer im Falle des Falles respektvoll verbindlich bleibt, wird Respekt ernten. Alle anderen können immerhin noch durch den prächtigen Hofgarten flanieren, der direkt hinter dem Lokal liegt.
Montag bis Freitag 9 bis 2 Uhr. Samstag Ruhetag. Sonntag 17 bis 2 Uhr. Odeonsplatz 6–7. Bequem mit der U-Bahn zu erreichen.
Der Englische Garten, der direkt hinter Hofgarten und Haus der Kunst noch mitten in der Innenstadt beginnt, ist einer der größten Stadtparks der Welt und sogar größer als der New Yorker Central Park. Englischer Garten heißt er übrigens, weil er im naturnahen Stil englischer Landschaftsparks angelegt ist und zum Beispiel nicht streng geometrisch wie französische Barockgärten.
Im südlichen Teil bis zum Kleinhesseloher See gibt’s im Sommer die große Open-Air-Sause aller Münchner Selbstdarsteller*innen. Im Nordteil ist man dagegen verblüffend schnell oft ganz allein – und doch noch immer mitten in der großen Stadt.
Aus der Innenstadt erreicht man den Südeingang am schnellsten über Odeonsplatz und Hofgarten.
Biergärten gibt es einige in der Stadt und schön sind viele. Der am Chinesischem Turm im Englischen Garten allerdings ist vielleicht der mit der besten Musik. Mittwoch-, Freitag- und Samstagnachmittag und am Sonntag schon ab 12 Uhr spielt hier Mathias Achatz mit seiner Kapelle auf.
Der Trompeter und Arrangeur Achatz ist studierter Orchestermusiker und gilt in und um Bayern als einer der besten Blasmusik-Kapellmeister überhaupt. Zudem sitzt er mit seiner Band nicht irgendwo am Rand auf einer Bühne, sondern in gut sieben Metern Höhe im ersten Stock des Turms, was der Musik viel mehr Raum und Erhabenheit verschafft als üblich. Ohrenöffnend.
Englischer Garten 3. Mit der U-Bahn ins Univiertel und dann zu Fuß durch den Englischen Garten.
München ist eine katholische Stadt. Aber die einzigen wirklichen Heiligen sind natürlich der anarchische Komiker und geniale Wortverdreher Karl Valentin und seine kongeniale Partnerin Lisl Karlstadt.
Das kleine, aber feine Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor ist ihrem Witz gewidmet, der von Geist und Ungeist der Stadt mehr verrät als jeder noch so dicke Reiseführer: „Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut.“ 99-Jährige in Begleitung ihrer Eltern haben übrigens freien Eintritt.
Im Tal 50. Geöffnet täglich von 11 bis 18 Uhr. Sonntags ab 10 Uhr. Mittwochs geschlossen.